Freiwillige Feuerwehr Bad Soden am Taunus

International Fire- & Rescue Training

Knapp 45 Feuerwehrfrauen und -männer trafen sich auf dem Ausbildungszentrum des "International Fire & Rescue Training" (kurz IFRT) in Külsheim im Main-Tauber-Kreis.

Das IFRT wurde 2007 unter dem Motto "Training schafft Sicherheit" gegründet und bietet Feuerwehren eine Möglichkeit sowohl unerfahrende, wie auch erfahrene Atemschutzgeräteträger auszubilden.

Gruppenbild

Am frühen Samstagmorgen setzte sich eine Kolonne aus neun Fahrzeugen, darunter Großfahrzeuge wie der Rüstwagen sowie mehrere Löschfahrzeuge aus allen Stadtteilen, in Richtung Külsheim in Bewegung. Zunächst wurde die Mannschaft in zwei Gruppen zu je 20 Feuerwehrangehörigen eingeteilt. Eine Gruppe beschäftigte sich anderthalb Tage lang mit dem Thema "Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen", bei der zweiten Gruppe stand die Innenbrandbekämpfung auf dem Programm.

Nach einem kurzen Theorieteil für jede Gruppe ging es auch schon in die Praxis hinaus. Die Gruppe 1 konnte zunächst drei Stationen im Wechsel abarbeiten: ein PKW auf Rädern, ein PKW in Dachlage sowie ein PKW in Seitenlage. Das waren schon zu Beginn drei Interessante Einsatzlagen, da diese häufig im Feuerwehralltag vorkommen. Nun galt es diverse Rettungsmethoden an den verunfallten Fahrzeugen anzuwenden.

VU Übung

Dabei wurde verschärft auf die schonende Rettung unter Einsatz der schweren und lauten Geräte in Zusammenhang mit der Kooperation zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr, Wert gelegt. Bei allen Fahrzeugen war primär die Sicherung des Fahrzeugs sowie die Betreuung des Patienten wichtig, sodass die Feuerwehrangehörigen später am Fahrzeug arbeiten konnten, ohne dass dieses noch großartig wackelt. Besonders knifflig wurde es hierbei in der Dach- sowie in der Seitenlage. Sollte der PKW-Insasse noch im Gurt hängen, so wäre das bei diesen beiden Lagen eine sehr unangenehme Haltung. Nachdem jeder einmal an jeder Lage gearbeitet hatte und diese sogleich besprochen wurden, ging es auch schon zum Mittagessen in eine ehemalige Kaserne keine 800m vom Übungsgelände entfernt.

Die zweite Gruppe saß natürlich nicht einfach rum, sondern wurde ebenfalls gleich zu Beginn "rangenommen", wobei "eingeheizt" vermutlich der treffendere Ausdruck wäre. Für die Kameradinnen und Kameraden stand der sogenannte Flash-Over Container auf dem Programm. Dieser eigens von den Ausbildern erbaute Hochseecontainer wurde so umgebaut, dass der Flash-Over unter Realbedingungen gezeigt werden konnte. Die mit Atemschutzgeräten ausgerüsteten Feuerwehrfrauen und -männer setzten sich hierzu auf den Boden des Containers und konnten das mit Holzpaletten angezündete Feuer beobachten. Sobald nun ein Ausbilder die große Stahltür und damit die Sauerstoffzufuhr öffnete, konnte man die Feuerwalze über den Köpfen hinweg beobachten. Diese Demonstration war für diejenigen, die das zum ersten Mal gesehen haben nicht nur eindrucksvoll, sondern zeigte auch, was unsere Schutzkleidung alles aushalten muss.

Nach dem Mittagessen ging es für die erste Gruppe auch schon in die praktischen Übungen hinein. Dabei wurde nicht nur das vormittags erlernte Wissen geprüft, sondern auch immer wieder neue Szenarien auf dem großen Gelände dargestellt. Das schwierige an den praktischen Übungen war, dass diese unter meist realen Bedingungen abgehalten wurden. Das bedeutet, dass die Feuerwehrangehörigen unter Stress standen, wie im richtigen Einsatz eben. Dadurch konnten die Ausbilder noch besser sehen, wo eventuell nachgebessert werden musste, aber auch welche Dinge schon sitzen.

Für die Gruppe 2 ging es mit weiteren Durchgängen im Container sowie mit Strahlrohrtraining weiter. Das Ziel hierbei war, den Kameradinnen und Kameraden zu zeigen, wie man richtig löscht, aber auch wie man es falsch machen kann.

Nach einem langen ersten Tag war gegen 18:00 Uhr dann endlich Schluss. Anschließend wurden die Zimmer, welche sich ebenfalls in der Kaserne befanden, bezogen. Wer noch nicht genug Wärme abbekommen hatte, konnte den abendlichen Saunagang wagen.

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, wurde die letzte Etappe eingeläutet. Die "Verkehrsunfall-Gruppe" bekam noch einmal vier verschiedene Einsatzübungen vorgelegt, welche abgearbeitet werden mussten. Die Ausbilder zeigten hier, dass sie es ernst meinten und zündeten gleich mehrmals einen Teil der PKWs an, welche dann schnellst möglichst gelöscht werden mussten. Die zweite Gruppe hatte die Aufgabe, truppweise (zu zweit) einen verrauchten Container nach Personen abzusuchen. Wenn diese Aufgabe geschafft war, musste noch das Feuer ein Stockwerk darunter gelöscht werden. Gerade hier wurde den Kameradinnen und Kameraden einiges abverlangt, da Temperaturen von bis zu 600° C und sogar darüber entstanden sind. Sobald das Wasser dann auf das Feuer traf, entstand der noch wärmere Wasserdampf. "Hierbei gilt es nicht, die Feuerwehrleute zu verheizen, sondern ihnen klar zu machen, wie warm es tatsächlich bei einem Zimmerbrand werden kann", sagten die Ausbilder immer wieder.

Nach dem Mittagessen traten wir die Heimreise an. Alle waren sich einig, dass dieses Übungswochenende ein voller Erfolg war, nicht zuletzt durch die hoch professionelle Ausbildung des International Fire & Rescue Training Centers. Wir bedanken uns noch einmal bei euch und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen. (az)


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