Die Alarmplan- und Ausrückeordnung (AAO) definiert die Grundregeln für die Alamierung der Feuerwehr. Sie wird von der zuständigen Rettungsleitstelle verwendet, um eine optimale und schnelle Reaktion auf den eingehenden Notruf zu erreichen. Dabei wird neben der unterschiedlichen Ausrüstung auch die Reaktionsgeschwindigkeit der betreffenden Feuerwehr berücksichtigt.
Freiwillige Feuerwehren haben eine längere Reaktionszeit als Berufsfeuerwehren, die allerdings nicht überall vorhanden sind. Damit die Alarmierung reibungslos und schnell funktioniert, werden die eingehenden Notrufe mit Hilfe von Alarmstichworten kategorisiert, sodass klar ist welche Mittel und Einheiten benötigt werden und was die Rettungsteams erwartet.
Die Alarmstichworte, welche bei der Alarmierung eingesetzt werden bestehen aus dem Stichwort, der Alarmstufe und der daraus folgenden Alarmreaktion. Das Alarmstichwort besteht aus einem prägnanten Wort, dass die Art des Alarmes bestimmt. Die Alarmstufe definiert das Ausmaß des Alarms und beschreibt es mit einer Ziffer. Die Kombination der beiden Informationen steht gegenüber, wie viele und welche Rettungskräfte alarmiert werden.
Weiteres Material
Hier haben wir einige offizielle Dokumente zum Nachlesen zusammen gestellt:
Beispiele (Örtliche Einsätze)
"F2Y - Feuer in Gebäude, Menschenleben in Gefahr"
Daraufhin wird von der Leitstelle Vollalarm für die Feuerwehr Bad Soden am Taunus ausgelöst. Außerdem werden zwei Rettungswagen, ein Notarzt, der DRK-Ortsverband Bad Soden am Taunus sowie der Kreisbrandinspektor und der diensthabende Kreisbrandmeister alarmiert. Des Weiteren rückt die Einsatzleitung Rettungsdienst mit dem leitenden Notarzt (LNA) sowie dem organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OLRD) mit aus. Die Feuerwehr Bad Soden am Taunus rückt daraufhin mit dem Löschzug, bestehend aus einem Einsatzleitwagen, einem Löschgruppenfahrzeug, der Drehleiter und einem zweiten Löschgruppenfahrzeug in dieser Reihenfolge aus. Somit wird eine Einsatzstärke von mindestens 22 Feuerwehrleuten erreicht.
Je nach Einsatz können dann noch weitere Fahrzeuge nachrücken oder weitere Feuerwehren nachalarmiert werden (z.B. zweite Drehleiter). Wenn diese Meldung für die Stadtteile Altenhain und Neuenhain erfolgt, rücken, zusätzlich zu der jeweiligen Stadtteilfeuerwehr von der Feuerwehr Bad Soden am Taunus folgende Fahrzeuge in dieser Reihenfolge aus: Einsatzleitwagen, Drehleiter, Löschgruppenfahrzeug und zweites Löschgruppenfahrzeug. Wenn allerdings eine Brandmeldeanlage in größeren, besonders gefährdeten Objekten in Bad Soden am Taunus angeschlagen hat, werden sofort alle 3 Feuerwehren der Stadt Bad Soden am Taunus alarmiert, um von Anfang an über eine große Einsatzstärke zu verfügen.
"H KLEMM Y - Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person"
Nun rückt der Hilfeleistungszug der Feuerwehr aus. Dieser besteht aus dem Einsatzleitwagen, einem Löschgruppenfahrzeug, dem Rüstwagen sowie einem zweiten Löschgruppenfahrzeug. Je nach Einsatzort kann es sein, dass noch das Großtanklöschfahrzeug ausrückt, um die Wasserversorgung - notfalls im Pendelverkehr - sicher zu stellen. Sollte dieser Alarm für die Stadtteilwehren ausgehen, rücken von Bad Soden am Taunus die selben Fahrzeuge aus, nur in folgender Reihenfolge: Einsatzleitwagen, Rüstwagen, Löschgruppenfahrzeug sowie einem weiteren Löschgruppenfahrzeug oder einem Tanklöschfahrzeug.
"H1 - Türöffnung für Rettungsdienst, hilflose Person hinter verschlossener Wohnungstür"
Neben einem Rettungswagen und eventuell einem Notarzt, rückt die Feuerwehr mit dem Rüstwagen und der Drehleiter aus.
Überörtliche Einsätze
Bei überörtlichen Einsätzen rückt in den meisten Fällen nur das vor Ort nicht vorhandene Sonderfahrzeug aus: Drehleiter, Rüstwagen oder Tanklöschfahrzeug. Bei einem Alarm im Main-Taunus-Zentrum rückt die Feuerwehr Bad Soden am Taunus jedoch mit Einsatzleitwagen, Drehleiter, Tanklöschfahrzeug und dem Löschgruppenfahrzeug aus, damit zusammen mit den Feuerwehren Sulzbach und Schwalbach insgesamt zwei Löschzüge an der Einsatzstelle bereit stehen.