Einsatzbericht

Heftiges Unwetter mit Starkregen und Gewitter über Bad Soden. Innerhalb von wenigen Minuten zahlreiche Notrufe. Die Feuerwache ist bereits überflutet.

Am Mittwoch Abend kam es gegen 21:00 Uhr zu einem starken Unwetter. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits vor Starkregen und heftigem Gewitter gewarnt. Innerhalb weniger Minuten war plötzlich der komplette Hof sowie weite Teile der Feuerwache und des städtischen Bauhof überflutet. Zunächst galt es daher, die eigenen Räumlichkeiten zu schützen, um weiterhin handlungsfähig zu bleiben. Einige Einsatzkräfte hatten zu diesem Zeitpunkt bereits Probleme die Feuerwache zu erreichen, da z.B. die Unterführung der Sulzbacher Str. nicht mehr befahrbar war. Aus Erfahrungen der letzten Jahre war uns schnell bewusst, was im weiteren Verlauf noch auf uns zukommen wird.

Nach kurzer Zeit erreichten uns über die Rettungsleitstelle in Hofheim die ersten Notrufe zu überfluteten Kellern und Tiefgaragen. Die Einsätze wurden nach Dringlichkeit und möglicher weiterer Gefahr kategorisiert und abgearbeitet. Im weiteren Verlauf wurde klar, dass die hohe Anzahl an Einsatzstellen nicht mit dem Personal der drei Stadtteile bewältigt werden kann. Wir erhielten daraufhin Unterstützung von anderen Feuerwehren aus dem Main-Taunus-Kreis und dem THW. Der Ortsverein des DRK hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Verpflegung der Einsatzkräfte übernommen.

Nachdem die Einsatzschwerpukte gebildet waren (Innenstadt, Vogelviertel, Feuerwache/Bauhof) wurde der Lagestab der Stadt Bad Soden einberufen. Hier kommen Führungskräfte aus verschiedenen Fachabteilungen (z.B. Hoch- und Tiefbau, Wasserwerks.) zusammen, um die operativen Einsatzkräfte mit zusätzlichen Informationen zu unterstützen. Die Einsatzmaßnahmen liefen noch bis in die frühen Morgenstunden. Gegen 05.00 Uhr wurden diese zunächst beendet, um eine kurze Regeneration der Einsatzkräfte zu ermöglichen. Bereits gegen 07:00 Uhr wurden jedoch die nächsten Einsatzstellen gemeldet. Dies setzte sich die nächsten Tagen noch fort. Aufgrund der Ferienzeit hat der ein oder andere erst nach der Rückkehr aus dem Urlaub bemerkt, dass auch er vom Hochwasser betroffen ist.

Insgesamt wurden in der Zeit zwischen Mittwoch Abend und Freitag Nachmittag rund 80 Einsatzstellen bearbeitet. Das normale Einsatzgeschehen (ausgelöste Brandmeldeanlagen, Türöffnungen usw.) verschonte uns dabei nicht, sodass auch diese erledigt wurden. Nach 3 sehr anstrengenden Tagen, mit wenig Schlaf, erfolgte dann noch der Brandsicherheitsdienst sowie unser Stand beim Sommernachtsfest. Dank sehr motivierter und engagierter ehrenamtlicher Einsatzkräfte konnte diese Mammutaufgabe erfolgreich bewältigt werden. (mb)