Einsatzbericht

Anhaltender Starkregen, Königsteiner Str. und Teile der Altstadt komplett überschwemmt, ca. 140 Einsatzstellen im Stadtgebiet.

Am Freitagmittag kam es gegen 14:15 Uhr zu einem Gewitter mit Starkregen. Binnen weniger Minuten sammelten sich im gesamten Stadtgebiet große Wassermassen an. Die Königsteiner Straße verwandelte sich dadurch in kürzester Zeit zu einem reißenden Fluss, sodass diese kaum noch befahren werden konnte und durch die Polizei gesperrt wurde.

Nach der Erstalarmierung der Feuerwehr aller drei Stadtteile wurden im Minutentakt überflutete Keller, Geschäfte und Tiefgaragen gemeldet. Einsatzschwerpunkte waren zunächst die Stadtteile Altenhain und Neuenhain, die Altstadt mit der Alleestr., Brunnenstr. und Zum Quellenpark sowie der Bereich rund um den Lebensmittelmarkt Tegut. Die Feuerwehr verschaffte sich einen Überblick über die gesamte Einsatzlage, legte Schwerpunkte fest und teilte die Stadt sodann in Einsatzabschnitte ein. Schnell wurde klar, dass diese Lage nicht mehr nur mit eigenen Einsatzkräften beherrschbar wird. Es erfolgte daraufhin die Nachalarmierung überörtlicher Kräfte aus dem Main-Taunus-Kreis. So kamen unter anderem Feuerwehren aus Eschborn, Hofheim, Hochheim, Kriftel, und Schwalbach sowie das THW zum Einsatz.

Besonders umfangreich gestaltete sich der Einsatzabschnitt rund um den Lebensmittelmarkt Tegut. Hier kam es zum Wassereinbruch in eine große Tiefgarage, welche daraufhin ca. 150 cm unter Wasser stand und ca. 20 dort geparkte Fahrzeuge zum schwimmen brachte. Durch die Zugänge drang das Wasser auch in die Keller der 8 angeschlossenen Mehrfamilienhäuser ein und setzte auch dort alles unter Wasser. Hier half nur noch der Einsatz von schwerem Gerät. Neben unzähligen Pumpen der Feuerwehren unterstützte auch das Technische Hilfswerk mit speziellen Pumpen für Hochwasser-Einsatzlagen. Insgesamt waren rund 200 Einsatzkräfte beschäftigt, Bad Soden wieder trocken zu legen. Die Verpflegung erfolgte durch die Kollegen des Roten Kreuz.

Nachdem die Einsatzmaßnahmen am Samstagmorgen gegen 06:00 Uhr zunächst beendet waren, konnten unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte ein paar Stunden regenerieren. Gegen Mittag ging es dann weiter. Vereinzelte Einsatzstellen mussten noch abgearbeitet und kontrolliert werden. Parallel begann das große aufräumen. "Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz" so ein Sprichwort in Feuerwehrkreisen. Da wir jederzeit wieder zu anderen Einsätzen gerufen werden können galt es, die Einsatzfahrzeuge und das Material so schnell wie möglich wieder einsatzbereit zu machen. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis 17:00 Uhr, bevor dann wirklich alle in den "Feierabend" gehen konnten.

Insgesamt ziehen wir eine positive Bilanz des Einsatz. Zunächst ist ganz wichtig, dass keine Menschen verletzt wurden. Zu Anfang gab es eine Situation am Kurpark, wo eine Frau fast von den Wassermassen mitgerissen wurde. Hier konnte jedoch ein Kollege der Polizei noch rechtzeitig zupacken und die Dame retten. Als Resümee können wir sagen, dass die Zusammenarbeit mit allen Einsatzkräften, egal von welcher Hilfsorganisation, wieder einmal hervorragend funktioniert hat. Wir sind sehr dankbar für die tolle Unterstützung. Auch aus der Bevölkerung haben wir viele nette Rückmeldungen, Aufmunterungen und Unterstützung erfahren. Einige wenige haben die Gesamtsituation offensichtlich nicht einordnen können und waren überrascht, dass wir nicht mit dem Putzlappen zu ihnen kamen und uns zunächst um wirklich hilfsbedürftige Menschen gekümmert haben, denen das Wasser sprichwörtlich "bis zum Hals" stand. Wir wünschen allen Betroffenen alles Gute. Über die Höhe des Sachschaden können keine detaillierten Angaben gemacht werden. Er dürfte sich aber im hohen sechsstelligen Bereich bewegen. (mb)